Unsere Gründung

Die Geschichte der Tischtennisabteilung des FVPM

 

Der 2. Weltkrieg war gerade drei Jahre zu Ende. Deutschland war in vier Zonen aufgeteilt und die Siegermächte Amerika, Russland, England und Frankreich, hatten in ihren Zonen das Sagen. Maximiliansau lag in der französischen Zone. Dass das Verhältnis zwischen „Besatzern“ und „Besetzten“ nach der Kapitulation nicht das Beste war, liegt in der Natur der Sache. Zuviel Hass hatte sich auf beiden Seiten aufgebaut. Es spricht jedoch zumindest für einen Teil der damals Verantwortlichen, dass sie erkannten, die meisten Menschen wollten eigentlich friedlich miteinander auskommen.

 

Was jedoch die sportlichen Möglichkeiten jener Zeit betraf, wurde erst durch das „Alliierte Kontrollratsgesetz“ aus dem Jahre 1946 bestimmt. Zuvor wurden heimlich bereits erste Versuche gestartet, örtliche Sportvereine wieder aufleben zu lassen, obwohl es nicht gestattet war, dass sich mehr als fünf Deutsche an einem Punkt, wie es für Training oder Wettkampf nötig gewesen wäre, versammelten. Erst das erwähnte Gesetz sah für Gründungsversammlungen und dem daraus resultierenden Spielbetrieb von Sportvereinen folgendes vor:

 

  1. Höchstens fünf politisch nicht belastete Personen durften die Führung übernehmen. Diese waren als Gremium zu wählen, das die einzelnen Vorstandsämter unter sich bestimmte.
  2. Konfessionelle und Werks-Sportvereine wurden nicht zugelassen.
  3. Orte unter 5000 Einwohnern wurde nur ein Sportverein zugelassen.
  4. Zur Finanzierung einer noch zu gründenden Sportverwaltung hatte jeder Verein 50 Reichsmark zu entrichten.

 

In der Pfalz waren zunächst von der französischen Besatzungsmacht die Sportarten Fußball, Handball, Hockey, Leichtathletik, Radsport, Schwimmen und Tischtennis zugelassen. Ausdrücklich nicht zugelassen wurde u. a. die Sportart Turnen, da diese als „Wehrsport“ angesehen wurde.

 

Unter der Berücksichtigung, dass Not und Armut, Hunger und Kälte das damalige Leben bestimmte, dass viele Soldaten aus dem Krieg nicht mehr oder noch nicht zurückkehrten, ist es bewundernswert, dass sich dennoch Männer und Frauen bereitfanden, trotz aller widrigen Umstände, wieder Sportvereine zu gründen und mit entsprechendem Leben zu erfüllen.

 

Überregional wurde am 30. März 1946 in Kaiserslautern die Sportbehörde Hessen-Pfalz aus der Taufe gehoben. Die Fachschaft Tischtennis führte Jakob Müller, der wie die anderen Fachschaftsführer als politisch unbelastet galt.

 

Ein Problem zu jener Zeit gab es für die reisenden Mannschaften, da jede Fahrt genehmigungspflichtig war. Die Eisenbahn bot nur geringe Möglichkeiten, Fahrrad und Holzvergaser-Lkw waren die Transportmöglichkeiten. Pkw, soweit überhaupt vorhanden, waren nur Ärzten und Hebammen vorbehalten. Da sich jedoch in den Reihen der Spieler aus Maximiliansau mit Jean Robail ein Franzose befand, bestand dieses Problem für die Mannschaft zumindest am Anfang nicht. Jean Robail konnte für die Auswärtsfahrten einen französischen Militär-Lkw benutzen. Auch die Frage nach der Genehmigungspflicht für solche Fahrten stellte sich somit nicht.

 

Ungeachtet der erwähnten Schwierigkeiten etablierten sich in der Vorderpfalz bis zum Jahreswechsel 1946/47 bereits 210 Sportvereine. Darunter befand sich auch der Fußballverein Pfortz-Maximiliansau, der im Frühjahr 1946 zum 2. Male aus der Taufe gehoben wurde. Noch immer hatte sich die Besatzungsmacht die Entscheidungsgewalt vorbehalten, doch konnte sie der drangvollen Entwicklung im Sportbereich nicht mehr Einhalt gebieten. So wurde am 23. Juli 1949 in Neustadt-Hambach der Sportbund Pfalz gegründet.

 

Wie schon erwähnt, gehörte Tischtennis zu den ersten zugelassenen Sportarten. In Maximiliansau war diese Sportart jedoch nahezu unbekannt. Heimkehrende Kriegsgefangene, Ernst Tropf und Robert Schmitt kamen aus England zurück, und angeregt durch den französischen Besatzungssoldaten Jean Robail, brachten diesen Sport in unseren Ort. Karl Müller, der aus amerikanischer Gefangenschaft zurückkehrte, brachte den ersten Noppenschläger nach Maximiliansau. Vorher wurde mit Korkschlägern gespielt.  Tischtennis wurde schon vor 1947 zunächst in mehreren Gruppen rein hobbymäßig betrieben. Die Spielmöglichkeiten waren natürlich beschränkt. Im „Lamm“ gab es einen Tisch, der im Tausch gegen Essen selbst gezimmert wurde, bei Helmut Schmitt wurde in der Waschküche gespielt und bei Josef Wiebelt in der Theresienstraße musste der Ausziehtisch herhalten. Unter Führung von Erich Werling bildete sich dann 1948 eine Tischtennisabteilung im Fußballverein, die am 10. November 1948 durch das Gouvernement Militaire De La Zone Francaise D’Occupation die Spielerlaubnis erhielt. Sie zählt damit zu den ältesten Tischtennisabteilungen in der Pfalz. Schon am 16. November des gleichen Jahres wurde im Saale des Gasthauses „Zur Krone“ das erste Verbandsspiel gegen den TTC Hagenbach ausgetragen. Für Maximiliansau spielten: Jean Robail, Josef Wiebelt, Hans Werling, Günter Rudolf, Helmut Schmitt und Ernst Tropf. Der Tisch, auf dem damals die Initiatoren und ersten Mitglieder der Abteilung trainieren und spielten, dürfte der erste in Maximiliansau sein, der die vorgeschriebenen Maße besaß. Er wurde aus Spenden der Mitglieder für DM 100,00 aus Neustadt beschafft, wobei Jean Robail den Transport besorgte. Mit welchen Mitteln und welchem Ideenreichtum damals zu Werke gegangen wurde, belegt folgende überlieferte Kuriosität: Um das Handgelenk zu lockern, traf man sich beim Friseur Klöfer in der Scheuer (die heutige Gockelburg) und warf unentwegt mit Holzscheiten, Vor-  und Rückhand! Wenn man diesen Eifer zugrunde legt ist es nicht verwunderlich, dass sich der Tischtennissport in unserer Region so rasch entwickelte.

 

Die Fachschaft Tischtennis im Landessportverband Pfalz hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits eine Tischtennis-Wettspielordnung gegeben, die zum 1. September 1948 in Kraft trat. Auch der Deutsche Tischtennis-Ausschuss erließ zum gleichen Datum eine Wettspielordnung, die für alle deutschen Landesverbände bindend war. Einige Punkte darin muten heute vielleicht merkwürdig an, entsprachen aber den herrschenden Umständen und sind aus damaliger Sicht zu sehen: So bestimmte der § 18 u. a.,  dass nur Mannschaften spielberechtigt sind, die von der Militärregierung genehmigt wurden und der § 50 verpflichtete den Platzverein, rechtzeitig, mindestens 48 Stunden vorher, dem Gastverein den Spieltag, Spielort und die Spielzeit mitzuteilen. Nicht zuletzt mit dem Erscheinen der ersten amtlichen Bekanntmachung des Landessportverbandes Pfalz am 2. November 1948 begann sich das sportliche Leben in der Pfalz auf breiter Ebene zu normalisieren.

 

Dessen ungeachtet hatten viele Vereine, die für die Ausübung ihres Sportes auf entsprechende Räumlichkeiten angewiesen waren, Probleme, wie das Blättern in alten Unterlagen zeigt. In den meisten Fällen wurden die Tischtennis-Verbandsspiele in Sälen von Wirtschaften ausgetragen. Waren darin Tanzveranstaltungen, Theateraufführungen oder Maskenbälle, hatte der Sport das Nachsehen. Telefone, mit denen man die Gastmannschaften von solchen Saalbelegungen rechtzeitig benachrichtigen konnte, waren Mangelware und schriftliche Meldungen brauchten ihre Zeit und erreichten den Adressaten nicht immer zum gewünschten Termin. So reisten Mannschaften zu vermeintlichen Spielen und warteten vergeblich auf den Gastgeber, oder dieser war bereit aber der Gast kam nicht. Für den damaligen Bezirksfachwirt Walter Reichling gab es genug Arbeit, hier immer wieder unter Berücksichtigung der damaligen Umstände für beide Parteien eine einvernehmliche Regelung zu finden. Eine Besonderheit sei hier noch angemerkt. In der ersten beiden Spieljahren, also 1948/49 und 1949/50 wurde auf drei Gewinnsätze gespielt. Erst mit der Saison 1950/51 wurde auf zwei Gewinnsätze umgestellt.

 

Zurück zur Saison 1948/49. Eine einheitliche Spielkleidung oder geordnete Spielverhältnisse gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Im Tischtennis-Telegramm, dem sportlichen und organisatorischen Informationsblatt für die Fachschaft Tischtennis im LSV Pfalz, herausgegeben von Bezirksleiter H. W. Anthes aus Kaiserslautern schreibt unter dem Datum 19. Januar 1949 Landesfachwart Jakob Müller folgende Zeilen: „Oft muss ich feststellen, dass in vielen Fällen nicht die einfachsten sportlichen Voraussetzungen getroffen sind, die Tischtennis auch als Sport repräsentieren können. Mängel, die sich auch auf die Zuschauer negativ auswirken und den guten Kern der Sache diskriminieren. Hierzu einige Beispiele, wie man es besser machen müsste. Mehr Schaukämpfe prominenter Spieler und Spielerinnen, mehr Mannschaftsvergleichskämpfe. Die Spielstätten müssen gegen den Zuschauerraum abgegrenzt, Tische und Zubehör in tadelloser Ordnung und Beleuchtung und Auslauf sichergestellt sein. Gesonderter Platz für das Schiedsgericht und gutes Blickfeld für die Zuschauer sollten selbstverständliche Dinge sein. Wesentlich ist, dass auch dem Laien das Spielgeschehen verständlich gemacht wird, durch Aufruf der Spieler, ihre Vorstellung, Bekanntgabe der Spielergebnisse und des Spielstandes. Die einheitliche Bekleidung nimmt einen wesentlichen Raum in der Wirkung unseres Sportes nach außen ein. Es ist heute mit wenigen Mitteln möglich, dass die Spieler in einheitlicher Oberbekleidung, Pullover, dunkle Hemden, auftreten und auch ein kleines Vereinswappen kostet nicht die Welt.“ Soweit das Zitat. Sind diese Zeilen wirklich schon fast 70 Jahre alt? Zumindest in den unteren Klassen scheinen diese Hinweise auch heute noch nicht überall angekommen zu sein. Eine Episode aus jener Zeit unterstreicht noch die Bedeutung dieser Bemerkungen. Bei einem Spiel in Vollmersweiler flog ein Tischtennisball in die im Spiellokal gelagerten Rübenschnitzel. Er wurde trotz intensiver Suche nicht mehr gefunden. Mit den Bällen konnte man damals nicht so umgehen wie heute. Zum einen hatten sie nicht die Qualität, zum anderen waren sie zwar käuflich zu erwerben, aber wer hatte in jener Zeit schon Geld? Da stimmt es nicht verwunderlich, dass man demolierte Bälle, soweit sie nur Dellen hatten und nicht gerissen waren, in heißes Wasser legte, wo sie manchmal ihre alte Form zurückbekamen. Ansonsten wurden, das ist authentisch überliefert, Eier gestohlen und diese für Bälle eingetauscht.

 

Am 15. März 1949 trafen sich im Gasthaus Lamm in Maximiliansau 16 Mitglieder der Sparte Tischtennis, um die Regularien für einen geordneten Trainings- und Abteilungsbetrieb festzulegen. Neben den Trainingszeiten, Besetzung verschiedener Posten, der Erhebung eines Sonderbeitrages wurde beschlossen, vorerst nicht mehr als 30 Mitglieder aufzunehmen. Die Platzverhältnisse und die vorhandenen Platten ließen einfach nicht mehr zu. Die Mannschaft aus Maximiliansau, in der Kreisklasse 2 spielend, konnte bereits im zweiten Spieljahr im einheitlichen Trikot an die Platte treten. Wie zu erfahren war, handelte es sich um ein rosa-gestreiftes Hemd. Gegner in jenem Jahr waren Mannschaften aus Hagenbach, Rülzheim, Herxheim, Kandel, Bellheim und Hatzenbühl. Im August 1949 spielte in Bellheim eine Kreisauswahl der Jugend als Vergleich gegen den SV Kandel und siegte mit 5:4. Im Tischtennis-Telegramm stand danach zu lesen: „Das größte anwesende Talent war der kleine schwarzgelockte Schneider aus Pfortz, dem man ein systematisches Training wünschen möchte.“ Auch heute noch (2016), fast 70 Jahre später, spielt Alois Schneider noch immer erfolgreich, jedoch nicht mehr schwarzgelockt,  in der 2. Mannschaft.

 

Schon im zweiten aktiven Jahr der Tischtennisabteilung konnte zur Freude ihres großen Anhangs die Meisterschaft in der Kreisklasse Germersheim errungen und damit der Aufstieg in die Bezirksliga erreicht werden. Als Spieler waren gemeldet: Werner Kantz, Karl Kempf, Hermann Klöfer, Jean Robail, Günter Rudolf, Helmut Schmitt 1, Helmut Schmitt 2, Robert Schmitt, Hans Teichert, Ernst Tropf, Erich Werling, Hans Werling, Franz Wetzel 1, Franz Wetzel 2, Josef Wiebelt und Alois Schneider.

 

Nun waren natürlich weitere Wege zurückzulegen, die oftmals mit dem Fahrrad bewältigt werden mussten. Bei größeren Entfernungen (Rheinzabern, Hatzenbühl, Rülzheim) sowie bei wichtigen und interessanten Spielen, bestand aber mitunter Gelegenheit, zusammen mit dem treuen Anhang auf der offenen Pritsche eines durch Holzvergaser angetriebenen Lkw’s zu reisen. Auch stand gelegentlich ein motorisiertes Dreirad mit Kastenaufbau für die Auswärtsspiele zur Verfügung. Da das Dreirad (außer natürlich nach vorn) keine Fenster hatte, hielt ein Spieler die Tür an der Rückwand geöffnet, damit hinten im Pritschenkasten Licht und Luft waren.

 

Am 23. Oktober 1952 musste sich die Tischtennisabteilung aus dem aktiven Spielbetrieb zurückziehen. Zwei Spieler waren innerhalb von drei Tagen mit dem Motorrad verunglückt. Ein Schädelbasisbruch und ein komplizierter Oberschenkelbruch waren die Folge. Dieser Schock lähmte die weiteren Aktivitäten der Abteilung. Es war der Initiative von Werner Kantz zu verdanken, dass am 14. September 1954 für die folgende Saison wieder eine Mannschaft teils neuer, teils alter Besetzung gemeldet werden konnte. Die Mannschaft mit Werner Kantz, Hermann Klöfer, Jean Robail, Günter Rudolph, Helmut Schmitt 2, Alois Schneider, Erich Werling, Hans Werling, Josef Wiebelt und neu Alfred Mertz, Hermann Schmitt, Günter Schneider, Lothar Schof wurde vom Pfälzischen Tischtennisverband gleich wieder in die Bezirksliga eingestuft, wo sie sich aber wegen mangelnder Spielerfahrung nicht halten konnte und absteigen musste. Im darauffolgenden Jahr konnte die von Werner Kantz geführte Mannschaft mit den jungen nachrückenden Spielern sofort Tritt fassen und den Meistertitel in der neuen B-Klasse Vorderpfalz Süd erringen. Der Aufstieg in die A-Klasse war auf Anhieb geschafft.

 

Im Mai 1960 wurde den Tischtennissportlern die neue Tullahalle als Trainingsstätte zur Verfügung gestellt. Dadurch erhielt die Abteilung starken Zugang, auch von auswärts, und erlebte einen weiteren Aufschwung. Wer jene Zeit noch erlebt hat weiß, dass es während des Trainings keine leeren Tische gab. Vielmehr musste man sich gedulden, bis man zum Spielen an die Reihe kam. Bei diesem Trainingsfleiß war es nicht verwunderlich, dass die 1. Mannschaft, es nahmen in der Spielsaison 1960/61 drei Mannschaften an den Verbandsspielen teil, Meister und Pokalsieger der A-Klasse Vorderpfalz Süd wurde. Sie stieg damit in die Landesliga Pfalz, der höchsten pfälzischen und dritthöchsten Klasse überhaupt, auf.

 

Mit der Nutzung der Tullahalle konnte die Tischtennisabteilung des FVPM ihre Aktivitäten ausdehnen. Am 13. und 14.  August 1960 veranstaltete die Abteilung das erste bundesoffene Rheinwanderpokal-Turnier, dem sich in den folgenden Jahren noch drei weitere anschlossen. Teilnehmer an diesen überaus gut besuchten Turnieren waren neben verschiedenen Ranglistenspielern und Landesmeistern auch Nationalspieler und spätere Deutsche Meister wie z. B. Wilfried Lieck , der 1973 Deutscher Meister im Herreneinzel wurde oder Martin Neß, der mit Wilfried Lieck  ebenfalls 1973 Deutscher Meister im Herrendoppel wurde.

 

Auch über die Grenzen hinaus reichten die Aktivitäten der Tischtennisabteilung. So wurde am 31. August 1961 ein Freundschaftsspiel gegen „Midi-Pyrenees“, einer Mannschaft aus Toulouse (Frankreich) ausgetragen. Spiele gegen SRD St. Dié in Frankreich und Cany Barville, der Partner-Stadt von Maximiliansau, folgten.

 

In den folgenden Jahren konnten über 100 Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften errungen werden. So wurde Lothar Schof allein viermal Bezirksmeister der Vorderpfalz Süd 1960-1964, Alfred Merz und Lothar Schof (1965) sowie Heinz Kienz und Alois Schneider (1966) Kreismeister im Herren-Doppel. 1965 wird Lothar Schof, er spielte über Jahre in der Pfalzrangliste,  Kreismeister im Herren-Einzel und nimmt als Mitglied der Pfalzauswahl an den Südwestdeutschen Meisterschaften in Saarbrücken (1964) teil. Zweite  und dritte Mannschaften wurden Meister und Pokalsieger. Die 1. Mannschaft hielt sich bis 1977 in der Landesliga, die in der Zwischenzeit Verbandsliga wurde, und nahm 1965 als Vizemeister sogar an den Aufstiegsspielen zur Oberliga Südwest teil. Sie war damit das erfolgreichste Team aller Maximiliansauer Vereine bis 1995, als die 1. Damenmannschaft Meister der Oberliga Südwest wurde.

Vom 23. Juni bis 1. Juli 1973 konnte die Abteilung das 25-jährige Bestehen feiern. Mannschaften aus St. Dié und Cany Barville (beide aus Frankreich) sowie zahlreicher örtlicher Vereine gestalteten eine gelungene Sportwoche. In jener Zeit erlebte die Tischtennisabteilung einen großen Zulauf. Die vorhandenen Geräte reichten fast nicht aus, um allen Interessierten Sportmöglichkeiten zu bieten. So zimmerten die Sportkameraden Heinz Kienz und Bernhard Mayer zu den bestehenden Tischen vier weitere. Für die Farbe sorgte Wolfgang Illig. Sieben Mannschaften nahmen an den Verbandsspielen teil.

 

Unter der Leitung von Lothar Schof begann 1975 die Jugendarbeit erste Früchte zu tragen. Die Jugend wird Meister in der Kreisklasse und auch die Schüler können den Meistertitel in der Bezirksliga erringen. Im Jahre 1977 belegt mit Wolfgang Peitl ein Nachwuchstalent der Tischtennisabteilung Platz 1 in der Pfalzrangliste der Schüler. Er startet bei den Deutschen Schülermeisterschaften und in der Länderpokalmannschaft der Pfalz. Auch bei den Schülerinnen zeichneten sich Erfolge ab. So spielten Bärbel Schof und Claudia Sent in der Pfalzrangliste mit.

 

Ein weiterer Höhepunkt für die Abteilung war 1980 der Umzug von der Tullahalle in die supermoderne Rheinhalle mit der Möglichkeit, 18 Tischtennis-Tische, von denen zwölf von der Stadt Wörth angeschafft wurden, stellen zu können. Sie bot optimale Voraussetzungen für den Tischtennissport, die auch von der Abteilung genutzt wurden. Bei der Einweihung der Halle im Jahre 1981 hat die Tischtennisabteilung aktiv mitgewirkt. Auch der Nachwuchs zeigte sich beflügelt. So nahm Ralf Schlawatzki bei der Jugend und Bärbel Schof bei den A-Schülerinnen an den Südwestmeisterschaften 1980 teil. In der Saison 1980/81 belegten die Mädchen und Jungen in ihren Klassen jeweils Platz 1. Die Mädchen mit Bärbel Schof, Claudia Sent, Elisabeth Kluck und Katrin Söntgen wurden zudem Pfalz-Mannschaftsmeister und Pfalzpokalsieger. Die erste Mannschaft stieg mit Ralf Schlawatzki, Lothar Schof, Peter Schneider, Wolfgang Peitl, Lothar Schmiedt und Peter Klöfer nach der Meisterschaft in der 2. Verbandsliga und einem Entscheidungsspiel in die 1. Verbandsliga auf. 1983 nahm Katrin Söntgen an den Deutschen Meisterschaften und an einem Ländervergleichskampf teil. Im gleichen Jahr durfte die Abteilung die 33. Südwestdeutschen Tischtennis-Einzelmeisterschaften durchführen. Für die Abteilung eine Herausforderung, die sie mit Bravour meisterte und den Namen Maximiliansau und des FVPM weit über die örtlichen Grenzen hinaus bekanntmachte. Zwei Mitglieder des ausrichtenden Vereins, Bärbel Schof und Ralf Schlawatzki, nahmen an der Veranstaltung teil.

 

Auch in den folgenden Jahren setzte sich der Aufschwung fort. Die Damen wurden 1984 und 1985 Meister und Alois Schneider belegte bei den Senioren-Pfalzmeisterschaften in AK 3 erstmals Platz 1.  Die Damen stiegen 1990 in die Rheinland-Pfalz-Liga und 1991 meldete die Abteilung mit fünf Herren-, zwei Damen- und zwei Schülermannschaften die bis dahin höchste Mannschaftsanzahl in ihrer Geschichte. Im Jahre 1993 erreichte die 1. Damenmannschaft mit der Meisterschaft und dem Aufstieg in die Südwest-Oberliga die höchste je erreichte Spielklasse in der Geschichte der Abteilung. Auch hier belegte die Mannschaft 1995 mit Annette Hartmann, Anneli Heintz, Katrin Söntgen und Klara Hudak Platz 1. Auf die Aufstiegsspiele zur Regionalliga, der dritthöchsten Klasse überhaupt, verzichtete die Mannschaft bedauerlicherweise wegen interner Unstimmigkeiten, sie fiel auseinander. Auch die 1. Herrenmannschaft mit Frank Illy, Peter Böhringer, Peter Schneider, Uwe Nöbel, Wulf Kaschkat und Lothar Schmiedt zerbrach an internen Problemen. In den Jahren 1994 und  1996 wurde Alois Schneider in der Senioren-AK 4 Pfalzmeister.

 

Nach der Bereinigung wurde unter das Vergangene ein Schluss-Strich gezogen und ein Neubeginn gestartet.  1997 stellten sich erste Erfolge ein, die Damen in der Bezirksklasse und die 2. Herrenmannschaft in der Kreisliga wurden jeweils ungeschlagen Meister. Ein langgehegter Wunsch nach einem eigenen Versammlungsraum ging Mitte 1999 in Erfüllung. Im Alten Schulhaus erhielt die Abteilung einen Clubraum, den sie mit eigenen Mitteln einrichtete und der seitdem für Veranstaltungen aller Art, unter anderem dem „Donnerstagstreff“, benutzt wird. Im gleichen Jahr wurde Alois Schneider bei den Senioren in der AK 4 Pfalzmeister und zusammen mit Helmut Hoffmann in der AK 3-6 Pfalzmeister im Doppel.

 

Es folgten Jahre mit normalem Spielbetrieb, ehe 2006 die 1. Mannschaft als Meister der Kreisliga in die Bezirksliga aufstieg. Die 2. Mannschaft wurde in der Kreisklasse ebenfalls Meister und stieg in die Kreisliga auf. Beide Jungenmannschaften wurden Meister und stiegen von der Bezirksklasse in die Bezirksliga, bzw. von der Kreisliga in die Bezirksklasse auf. Im Jahre 2007 wurden die Damen Meister der Bezirksliga, was den Aufstieg in die 2. Pfalzliga bedeutete.  2009 musste die Damenmannschaft abgemeldet werden, da wegen Mutterschutz keine Mannschaft mehr gestellt werden konnte. In der Saison 2010/11 spielten drei Mannschaften in der Kreisliga. In der folgenden Saison 2011/12 wurde ein Wachwechsel in der 1. Herrenmannschaft vorgenommen, junge Spieler drängten nach vorn. Sie wurde ungeschlagen Meister der Kreisliga und stieg in die Bezirksklasse auf.

 

In der Jahreshauptversammlung im Januar 2014 legte Lothar Schof nach 49 Jahren als Abteilungsleiter sein Amt nieder. Marlon Schaaf wurde in dieser Versammlung als Nachfolger gewählt.

 

Nach der Saison 2013/14 musste die 1. Herrenmannschaft wieder in die Kreisliga absteigen. Dagegen wurde die 2. Herrenmannschaft in der Kreisklasse A ungeschlagen Meister und stieg in die Kreisliga auf. Helmut Hoffmann wurde bei den Senioren in der AK 6 Pfalzmeister und in der Folge Südwestdeutscher Meister, was zur Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in Bielefeld führte.

 

Im Jahr 2015 stieg die Zahl der Mitglieder in der Tischtennisabteilung stark an. Vor allem Schüler fanden den Weg zum Tischtennis. Mit Marlon Schaaf und David Wiebelt hat die Abteilung wieder zwei lizensierte Übungsleiter. Erste Erfolge zeichnen sich bereits ab. Es bleibt zu hoffen, dass weitere folgen.

 

Die Ergebnisse der Saison 2015/16: Herren 1: 2. Platz in der Kreisliga Süd, das Aufstiegsspiel gegen den TTC Klingenmünster wurde mit 9:5 gewonnen, damit Aufstieg in die Bezirksklasse Süd. Herren 2: 2. Platz in der Kreisklasse A Süd, direkter Aufstieg in die Kreisliga Süd. Herren 3: Meister der Kreisklasse B Südwest, direkter Aufstieg in die Kreisklasse A. Herren 4: Kreisklasse B Südwest, Schüler: Kreisliga Süd, Bambini: Bezirksliga, Senioren 1:  Bezirksliga, Senioren 2: Bezirksliga.

 

In der Saison 2016/2017 galt es zunächst, die jeweils erreichte Klasse zu halten. Trotz einiger Bedenken ist dies allen Mannschaften gelungen. Die H1 erreichte in der Bezirksklasse Süd den 8. Platz. Viel Glück hatte die H2, die zwar in der Kreisliga Süd den vorletzten Platz belegte, aber dennoch nicht abstieg. Einen beachtlichen 4. Platz belegte die H3 in der Kreisklasse A Süd. Einen 2. Platz und damit Aufsteiger in die Kreisklasse A wurde die H4 in der Kreisklasse B Südwest. Die Jungen erreichten in der Kreisliga Südwest einen 3. Platz. Die Schüler, allesamt Anfänger, wurden in Kreisliga Süd Vorletzter. Die Seniorenmannschaft Ü70 wurde in der Bezirksliga VS Meister und erreichte bei den Pfalz-Mannschaftsmeisterschaften den 3. Platz.   

 

Anschließend hieß es Qualität statt Quantität: In den folgenden Jahren wurde die Anzahl der Mannschaften von vier Herren-, zwei Senioren- und zwei Nachwuchsmannschaften stetig reduziert, besonders alterstrukturell bedingt. Im Gegenzug gelang es der ersten Mannschaft, sich in der Bezirksklasse zu etablieren und in der Saison 2019/20 den Aufstieg anzupeilen. Die zweite Mannschaft kämpft weiterhin erfolgreich um den Klassenerhalt in der Kreisliga,die Senioren Ü70 sind die einzige Mannschaft ihrer Altersklasse im Bezirk, und nach einem Reset in den Nachwuchsmannschaften kann die U15 nach einer respektablen und konstanten ersten Saison nun oben mitspielen.

DR/MS

 

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